Walburga
Wer war Walburga?
Unsere Kirchengemeinde ist nach der heiligen Walburga (oder Walpurga) benannt. Sie ist im norddeutschen Raum weitgehend unbekannt, genießt aber größere Verehrung im Bereich ihrer ehemaligen Wirkungsstätten in Franken und Bayern.
Walburga wurde um das Jahr 710 in England als Tochter einer angelsächsischen Adelsfamilie geboren. Nach dem frühen Tod ihrer Eltern trat sie als Zehnjährige ins Kloster Wimborne in Dorset ein. Dort wurde sie zur Missionarin ausgebildet. Später folgte sie ihren Brüdern Willibald und Wunibald, die von ihrem Onkel, dem bedeutenden Missionar Winfried Bonifatius nach Deutschland gerufen worden waren. Walburga unterstützte ihren Bruder bei seiner Missionstätigkeit und nach Wunibalds Tod im Jahr 761 übernahm sie von ihm die Leitung des Missionsklosters in Heidenheim (Mittelfranken). Dass sie als Frau einem Männerkloster vorstand, war in hohem Maße ungewöhnlich. Zusätzlich gründete sie ein Frauenkloster am selben Ort. Durch die Leitung dieses bedeutenden Doppelklosters galt Walburga als eine der einflussreichsten Frauen im christlichen Europa dieser Zeit. Im Jahre 779 (oder 780) ist sie in Heidenheim verstorben.
Auf Bildern wird Walburga meist mit drei Kornähren in der Hand dargestellt – so auch auf dem gotischen Flügelaltar im südlichen Querhaus unserer Kirche. Das geht auf die Legende zurück, dass sie einmal mit Hilfe dreier Ähren ein Kind vor dem Verhungern gerettet haben soll.
Im Mittelalter galt der Tag ihrer Heiligsprechung, der 1. Mai, als besonderer Feiertag. Darum heißt die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai bis heute Walpurgisnacht. Mit Hexerei hatte Walburga allerdings nichts zu tun. Heute wird ihr (vermuteter) Todestag am 25. Februar als ihr Namenstag gefeiert.