ab 1948
Die selbständige St. Walpurgis-Gemeinde ab 1948
1948
10. Februar. Durch die Kirchenverordnung Nr. 5749 v. 10.02.1948 wird mit sofortiger Wirkung die selbständige St. Walpurgis-Gemeinde gegründet. Damit kommt sicher auch das Jahrhunderte währende Bemühen der Schuster-Gilde, St. Walpurgis zu einer Parochial-Kirche werden zu lassen, zu einer späten Verwirklichung.
1. Pfarrer: Pastor Günter Neumann Gemeindebereich: Die Stadt nördl. der (einschließlich) Straßen Streplingerode, Langer Steinweg, Vorsfelder Straße, westl. (einschließlich) Lessingstraße.
23. Mai. Gottesdienstliche Einführung des 1. Kirchenvorstandes.
1950
April. Rückgabe des Friedhofs St. Stephani durch die Stadt an die Kirche nach Prozeß. St. Stephani und St. Walpurgis bilden eine “Gemeinsame Friedhofsverwaltung”. Mai. Der Vorstand erklärt die Bereitschaft zu einem Stadt-Kirchenverband.´November. Umbau der Sauer-Orgel durch Weißenborn (Braunschweig).
1952
März. Verbesserung der Grünanlage um die Kirche. April. Erste Dienstwohnung des Pfarrers Walpurgis-Str. 10 im sog. Seebaß´schen Haus.
1953
Der Vorstand stiftet einen Altarteppich, hergestellt aus handgesponnener Wolle in der Paramenten-Werkstatt St. Marienberg.
1954
Januar. Errichtung einer 2. Pfarrstelle an St. Walpurgis für das inzwischen stark angewachsene, entfernte und seelsorgerlich schwierige Gebiert an der sog. „Weißen Brücke“.
9. August. Weihe des neuerrichteten Pfarr- und Gemeindehauses durch Landesbischof D. Martin Erdmann.Die Konfirmanden stiften den Tauf-Wandbehang mit den Symbolen der Dreieinigkeit und dem Taufbefehl. Naturfarben und handgewebter Leinenstoff / Paramenten-Werkstatt St. Marienberg. September: „Offene Kirche“ zur stillen Andacht. In den ersten 60-er Jahren wieder Aufhebung der „Offenen Kirche“ wegen ungebührlichen Verhalten vor allem jugendlicher Kirchbesucher. November. Erwerb des Gartenhäuschens Jacobi aus dem Besitz der Buchholz´schen Erben (650,-- DM).
1958
November. Die Ordnung der neuen Liturgie wird endgültig eingeführt.
1960
Weihe der neuerrichteten St. Michaeliskirche durch Landesbischof D. Martin Erdmann.
18. Januar. Gründung der selbständigen St. Michaelis-Gemeinde.
1. Pfarrer: Pastor Dr. Eberhard Leppin / schon 1959 – 1973).
September. Erinnerung an die Kirchenvorsteher, die Gemeinde zu repräsentieren, für die äußere Ordnung der Gottesdienste mit Sorge zu tragen und auf die Zucht der Konfirmanden zu achten.
1961
Misericordias Domini. Beschluß „Liturgie ohne Orgelbegleitung“, allerdings mit einzurichtendem „Liturgischen Chor“.
8. Oktober. Weihe der 2 neuen Schilling-Glocken durch Oberlandeskirchenrat W. Röpke.
1962
Die Konfirmationen finden hinfort nicht mehr in der Passionszeit, sondern am „Weißen Sonntag“ statt.
Februar. Visitation durch Propst W Hobom.
19. u. 20. Mai. Verbandstagung der Schuhmacher Niedersachsens. Festschrift Obermeister Erich Bethge. Morgenandacht und Kirchenmusik in St. Walpurgis.
1964
Der Mehrbedarf an Raum für Gemeindehaus und Pfarrbüro wird beim Landeskirchenamt angemeldet.
April – August. Spezial-Vikar Pastor Dr. Eberhard Leppin.
1964 – 1977
Pastor Heinrich Braun.
1966
Mai. Die General-Restaurierung des Kirchen-Innern ist beendet.
1967
Mai. Wiederhergestellte Wappentafel der Schuster-Gilde wird auf der Empore angebracht.
September. Die Schuhmacher-Innung stiftet neue grüne Paramente (Werkstatt St. Marienberg).
1968
Weihe der neuen „Hillebrand-Orgel“ durch Propst W. Hobom.
1971
November. Kritische Gedanken zum Gottesdienst: Dieser sei als Dienst und Feier und nicht als Veranstaltung zu verstehen. – Damit Ablehnung gewisser zeitgenössischer theologischer Erwägungen!
1974
Februar. Kritische Anmerkungen zur einseitigen Ausrichtung der kirchenmusikalischen Arbeit in Helmstedt: Die Zentrierung auf große Aufführungen sei einseitig. Der Gottesdienst sei verpflichtende Mitte auch der kirchenmusikalischen Arbeit.
Mai. Weihe des neuen Kindergartens am Schwanefelder Weg.
Predigt: Propst W. Hobom.
Juli. Kritische Erwägung zum Engagement des Kirchenvorstandes: Die wesentliche Bedeutung des Amtes und seine Verpflichtung bedürfen intensiver Beachtung!
1977
Die Außen-Restaurierung der Kirche wird durchgeführt.
Mai. Die Gemeinde tritt zunächst noch nicht dem Stadtkirchenverband bei. Bedenken vom Patronat.
Mai – Mai 1979. Das „Kutscherhaus“ (Conringhaus) wird als Alten-Begegnungsstätte übernommen.
Juni. Beitritt zur neugegründeten „Diakonie/Sozial-Station“ der Kirchengemeinden Helmstedts.
Jahresende. Einrichtung einer kleinen Teeküche im Gemeindehaus.
1978
Fertigstellung der Restaurierung der Stadtmauer im Bereich St. Walpurgis.
Februar – Januar 1980. Pastor Lorenz Schlimme.
Juni. Beschluß zum Beitritt in den geplanten Stadtkirchenverband unter Vorbehalt des Patronates.
November. Pastor Schlimme äußert sein Bedauern über das Desinteresse der heutigen jungen Menschen, die auch von Schule und Elternhaus wenig religiöse Vorbildung haben.
1979
Juni. Beschluß zum Beitritt in den geplanten Stadtkirchenverband unter Vorbehalt des Patronates. Grundlegende Innen-Renovierung des „Posaunenhäuschens“. Die Verhandlungen um das Patronat im Hinblick auf den Stadtkirchenverband gehen weiter.
1980
1. Januar. Die Kasse des Kindergartens wird übergeben.
März. Neuvermalung des Innenraumes der Kirche.
5. Juni. Der Vorstand fordert nach einer Gastpredigt am 4. Mai Pastor Gerhard Greve aus Marsberg einstimmig auf, seine Bewerbung um die Pfarrstelle St. Walpurgis einzureichen.
22. Oktober. Pastor Greve wird einstimmig zum Pfarrer gewählt.
21. Dezember. Einführung Pfarrer Greve.
In seiner Einführungspredigt nennt Pfarrer Greve das Programm seines Dienstes: Unbedingte Ausrichtung an der Heiligen Schrift und den lutherischen Bekenntnisschriften und damit Ausrichtung auf die „una, sancta, catholica et apostolica Ecclesia“ (lateinischer Urtext des Apostolischen Glaubensbekenntnisses). - Katholizität durch das lutherische Bekenntnis in Anknüpfung und Widerspruch zum jeweiligen Zeitgeist.